Wann bekomme ich meine allererste Impfung? Es ist ganz wichtig, dass man mit dem Impfen schon sehr früh beginnt. Die erste Impfung bekommst du bereits im 3. Lebensmonat verabreicht.
Der Zeitpunkt, wann welche Impfung angewendet wird, bestimmt nicht dein Kinderarzt selber: Es gibt eine Kommission, die darüber entscheidet, welche Impfungen für alle Kinder durchgeführt werden sollen. Diese ständige Impfkomission (STIKO) am Robert-Koch-Institut gibt hierzu regelmäßig Impfempfehlungen bekannt. Im sogenannten Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche ist das empfohlene Impfalter und die Mindestabstände zwischen den Impfungen festgelegt.
Was sind die wichtigsten Impfungen, die ich bekommen sollte? Die STIKO hat hierzu im Impfkalender empfohlen: Diphtherie, Tetanus, Polio, Pertussis, Haemophilus influenzae, Hepatitis B, sowieMasern, Mumps, Röteln und seit neuestem Varizellen. Nicht alle Kinderkrankheiten sind harmlos. Mit der Impfung bist du vor schweren Krankheitsverläufen geschützt.
Wann sollte ich nicht geimpft werden? Es gibt sehr viele unsinnige, aber nur
sehr wenige echte Gründe gegen eine Impfung. Echte Gründe sind z. B. Allergien gegen Bestandteile von Impfstoffen (z. B. Hühnereiweiß), primäre und sekundäre Immundefekte,
akute, hochfieberhafte Infektionen und andere akute Erkrankungen. Dein Kinderarzt
wird dich deshalb vor jeder Impfung gründlich untersuchen. Wenn du z. B. erkältet
bist, wird er mit der Impfung warten.
Wäre es nicht besser, wenn man wartet, bis ich älter
bin, bevor ich geimpft werde? Die Schutzimpfungen stellen bisher unsere
einzige Möglichkeit dar, um virale Erkrankungen zu
verhindern, bei deren Ausbruch wir sonst therapeutisch recht machtlos wären.
Da bestimmte Erkrankungen vor allem kleinste Kinder besonders gefährden und sogar lebensgefährlich bedrohen können (die sogenannten Kinderkrankheiten), ist der Aufbau einer wirkungsvollen Immunabwehr zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu wünschen.
Warum werde ich auch gegen Krankheiten geimpft,
die schon ausgerottet sind, z.B. Kinderlähmung? Aufgrund des Impferfolges sind einige
Erkrankungen kaum noch bekannt. Jedoch besteht nach wie vor ein Erkrankungsrisiko,
gegen das geimpft werden sollte. So kann verhindert werden, dass Krankheiten
sich plötzlich wieder ausbreiten. Als ausgerottet gelten die echten Pocken (laut WHO), gegen die auch nicht mehr geimpft wird.
Wieso sagen manche, dass Impfen gefährlich wäre? Ängste vor schwerwiegenden Nebenwirkungen und die Befürchtung, die "Abwehr des Kindes würde nicht genügend durch Wildinfektionen trainiert" auf Seiten mancher Eltern führen
zu dieser Aussage. Nebenwirkungen der
Impfungen sind sehr selten – der Ausbruch der Erkrankung aber kann das Kind manchmal dauerhaft schädigen.
Vielen Dank für das Interview, Herr Dr. Edelhäuser!
Louis Pasteur (1822- 1895) franz. Wissenschaftler, gilt als Pionier der
Mikrobiologie. Er entwickelte verschiedene Impfstoffe, u. a. gegen Tollwut.
Nach ihm ist auch die Pasteurisierung der Milch benannt. Durch eine kurze Erhitzung
werden viele der Keime in der Milch und anderen Lebensmitteln abgetötet.